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Finanz- und Aktienmarktkommentar

12.04.2024

EZB vor der ersten Zinsreduktion?
Nach den Zinsentscheid des EZB-Rats am 11. April und anschließender Pressekonferenz mit EZB-Präsidentin Christine Lagarde ist die Zielsetzung klar: Die Zentralbank steuert auf die erste Zinssenkung im Juni zu.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat, wie am Finanzmarkt erwartet, die Zinsen unverändert gelassen. Die Präsidentin erklärte jedoch bei der Pressekonferenz, dass es bereits einige Stimmen im EZB-Rat gab, die im April die Voraussetzung für eine Zinssenkung erfüllt gesehen haben. Die große Mehrheit wolle weitere Daten im Juni abwarten.

Somit dürfte die EZB am 6. Juni die Leitzinsen um 25 Basispunkte senken und damit vor der US-Notenbank (Fed) mit der Zinsanpassung beginnen. Dies ist durchaus von der konjunkturellen Lage gedeckt. Während in den USA trotz der höchsten Zinsen seit 2001 die Wirtschaft floriert, leidet die Konjunktur in der Eurozone an einer fast schon chronischen Wachstumsschwäche. Die Inflation in der Eurozone hat sich dem Ziel der EZB von 2 Prozent angenähert, während auf der anderen Seite des Atlantiks sich die Fed nun wieder gegen eine steigende Teuerung stemmen muss. Die Fed kann derzeit auf Grund der Daten die Zinsen nicht senken, für die EZB ist die Datenlage genau spiegelverkehrt.

Da eine einzige Senkung der Zinsen nicht wirklich Sinn macht, ist von weiteren Reduktionen im laufenden Jahr auszugehen.
Von Stefan Wozabal

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